Hallo ihr Lieben,
wie sicherlich einige von euch wissen, habe ich ein Jahr in der Landwirtschaft gearbeitet und danach mein Abi nachgeholt, um Forstwirtschaft zu studieren. Das ganze war eine sehr aufregende Zeit für mich, von der ich euch gerne ein bisschen erzählen möchte. Ich hatte nach der 10 Klasse eigentlich angefangen mein Abi zu machen, wusste aber gar nicht genau wofür. Ich quälte mich fast ein Jahr dadurch bis es mir irgendwann überhaupt nicht mehr gut ging. Ich war antriebslos, gestresst, sehr oft krank, unmotiviert und total unglücklich. Wofür ich mir den ganzen Stress antat, wusste ich nicht. Meine Eltern fragten mich, was denn los sei und da traute ich mich endich auszusprechen, dass ich kein Abi machen will. Ich wollte raus an die frische Luft, in die Natur und etwas tun, etwas Richtiges. Ich wollte wissen wer ich bin und was ich erreichen und werden möchte. Sie fragten was ich denn machen möchte und da überlegte ich wo ich mich frei und glücklich fühle. Das erste, was mir einfiel war der Kuhstall, Felder, Wald und Landluft. Ich wusste, ich will in die Landwirtschaft, etwas mit Tieren und Natur machen und endlich arbeiten, raus aus dem Alltagstrott und rein in die Kuhscheiße.

Meine Eltern standen bei dieser Entscheidung, mein Abi abzubrechen, direkt hinter. Sie wussten, dass ich unglücklich war, und es schockte sie nicht, dass ich von der Schulbank fliehen und ab in den Stall wollte. Gesagt, getan. Ich meldete mich bei der Berufsschule an und fing an, auf die Suche nach einem Lehrbetrieb zu gehen. Mein erster Lehrbetrieb war ein Schweinemast und Milchviehbetrieb und mein zweiter ein Milchvieh und Kartoffelhof mit Direktvermarktung. In dieser Zeit Ausbildung lernte ich so wahnsinnig viel dazu. Ich lernte ganz andere Seiten an mir kennen und mir wurde klar was ich eigentlich schon immer liebte und wobei ich mich frei und lebendig fühlte. Ich liebe die Arbeit draußen, jeden Tag vor der Sonne aufstehen und Abends nach ihr ins Bett gehen, die Arbeit mit Kühen und die Jagd, mit der ich durch die Ausbildung das ein oder andere Mal in Berührung kam. Ich hatte mich durch meine schlimme Schulzeit in der Schule eingeengt und betäubt gefühlt. Doch die Ausbildung hat mich aufgeweckt, sie hat mich wach gerüttelt und mir geholfen ganz ich selbst zu sein. Diese Zeit und die Menschen, die ich durch die Ausbildung kennen lernen durfte haben mir so viel gegeben. Ich weiß jetzt, was ich will und was mich glücklich macht.

Deshalb fing ich nach dem Jahr Landwirtshaft an, mein Abi an einer Abendschule nachzuholen, um zu studieren. Ich wollte erst Veterinärmedizin studieren, um Landtierärztin im Bereich Großtiere (Kühe) zu werden. Dann bekam ich durch einen Zufall aber die Chance ab und zu mit auf Jagd zu gehen und da merkte ich schnell: DAS ist es, und nichts anderes. Ich wollte unbedingt etwas mit Jagd machen. Neben dem Kuhstall und den Bergen gibt es für mich nur einen Ort der schöner ist und das ist der Wald. Ich nahm mir also vor, Forstwirtschaft zu studieren. Der zweite Anlauf zum Abi fiel mir viel leichter als der erste. Ich hatte nämlich ein Ziel vor Augen. Jetzt habe ich die drei Jahre endlich geschafft. Direkt nach der letzten Abiklausur ging es für mich eine Woche später für drei Wochen in die Jagdschule Emsland, um meinen Jagdschein noch vor dem Studium zu machen. Ich hatte furchtbare Angst das alles nicht zu schaffen, da ich durc h das Abi keine Zeit hatte für die Jagdschule vor zu lernen. Aber auch das habe ich jetzt geschafft.

Wärend der Zeit in der Jagdschule unterhielt ich mich des öfteren mit Berufsjägern über meinen Plan Forstwirtschaft zu studieren. Ich hörte schöne aber auch für mich viele negative Dinge über diese Richtung. Unter anderem, dass ich öfter im Büro sitzen müsste als mir eigentlich für mein Leben wünschte und dass ich viel weniger mit Jagd zu tun haben würde als ich gedacht hatte. Dies gab mir alles ziemlich zu denken und ich fing an mich mehr über den Beruf Berufsjägerin zu informieren. Genau das hatte ich mir eigentlich alles mehr unter Forstwirtschaft vorestellt. Ich traf also die Endscheidung die Ausbildung als Berufsjägerin in Angriff zu nehmen. Ab August geht es also für mich los.
Über die Ausbildung schreib ich dann in Zukunft alles auf und nehme euch mit wenn ich Zeit habe.

Eure Jojo 🙂